Am 18.06.2022 ging die Saison mit einem hitzigen Spieltag in der Landesliga zu Ende. Hitzig nicht nur wegen der tropischen Temperaturen, sondern auch, weil der Kampf um den zweiten Aufstiegsplatz nach Münster Uni III bis ins allerletzte Board getragen wurde. Emsdetten führte bereits mit 5 IMPs im direkten Duell gegen das Tecklenburger Land II und musste mindestens einen IMP Vorsprung erhalten, doch 7 Punkte gingen heraus, und der Kampf um Platz 2 doch noch verloren. Ergebnis
Das ist das besagte Board wo an dem einen Tisch 4 Karo erreicht und sogar erfüllt wurden, während man am anderen Tisch nicht so richtig in die Reizung kam und 3 Pik mit einem Überstich zuließ. Ein 4 Karo–1 hätte zwar noch für ein Unentschieden im Kampf gereicht, doch dann wären es am Ende marginale 0,12 Siegpunkte gewesen, die gefehlt hätten.
Spannend war auch der Kampf um Platz 4, wo sich Osnabrück als möglicher Aufstiegskandidat zu Anfang der Saison hart gegen das Tecklenburger Land III wehren musste, um den Platz zu verteidigen.
In diesem Board traf Dr. Evert P. Bakker die letztendliche Entscheidung für den Kleinschlemm in Coeur, um damit das Board zu teilen und das Unentschieden zu retten. Doch wie findet man den Schlemm und die richtige Höhe? Die beiden Paare aus diesem Kampf kamen immerhin bis in den Kleinschlemm, die anderen zwei Tische strandeten im Vollspiel.
| N | O | S | W |
| pass | 1 Treff | 1 Karo | X |
| 2/3 Karo | 2/3 Coeur | pass | ? |
Das ist bis hierhin erst mal einfach. Die Gegner stören mit Karos, entweder auf der Stufe 1, 2 oder 3. West zeigt seine Verteilung mit einem Negativ-Kontra und Ost wird seine Coeurs zeigen. Hier kann man den Schlemm schon mal mutig schießen, doch ich würde in dieser Reizsituation immer mindestens einen Schlemm spielen wollen, vielleicht sogar in Groß.Also sollte man einen Farbüberruf folgen lassen, entweder auf Stufe 3 oder 4, je nachdem, wann man dazu kommt. Im Anschluss kann Ost den Pik-König durchgeben und man wird über die Ass-Frage feststellen, dass alle Keycards und Pik-Kontrolle bei Ost sind, das reicht für 13 Stiche. Alternativ kann man auf 3 Coeur auch mit 5 Karo die Exclusion Keycard Ass-Frage stellen, d.h. Ost soll seine Keycards melden und das Karo-Ass dabei ignorieren. Das geht mit den Königen auch noch einmal, so erfährt man sicher vom Pik-König und man sieht gar keine Verlierer mehr, denn auf die Treffs gibt es einige Abwürfe.
Damit der Schlemm geht dürfen die Treffs nicht schlechter als 4-1 stehen und man sollte Pik-Ass als Übergang für Notfälle schonen. Dann ist es kein Problem mehr, alle 13 Stiche zu machen. In Gefahr wäre das ziemlich lukrativ. Souveräner Sieger der Landesliga wurde das Team vom BC Münster-Uni III, die ausgeglichener agierten als der Rest und gute 9 SP Vorsprung ins Ziel bringen konnten. Die Butlerwertung sieht diesmal 2 Sieger. Den besten Schnitt erreichten Irmela Nagel und Dr. Evert P. Bakker bereits in der ersten Runde mit +1,35 IMPs aus 20 Boards. Heimliche Siegerin ist allerdings Inka Hufnagel, die mit 3 verschiedenen Partnern auf +68 IMPs gesamt kam.
Im nächsten Jahr wird hoffentlich wieder zweiglasig gefahren und es sollte deutlich mehr Resonanz in den Landesligen geben. Positive Mundpropaganda wäre für unseren Verband sicher hilfreich.
Nächste Woche beendet die Regionalliga ihre Saison in Osnabrück, auch dort ist noch einiges an Spannung geboten.